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Zander-Fischen:
Ich
verwende eine Sink-Schnur (Orvis Sink III), mit der ich je nach Sink-Zeit
die Tiefe des Streamers bestimme. Als Vorfach nehme ich zur Zeit eine alte
0,20 er Fireline gegen Muschelpflaster, Hechte habe damit ich auch noch
nicht verloren (ich hoffe da noch auf die Großen). Kevlar ist mir
zu weich und im dunklen relativ schwer zu knoten. Nach meiner Erfahrung
ist der Beginn der Dämmerung die beste Zeit zu Zander-Fischen. Aber
auch in stockfinsterer Nacht beißen die Zander auf den Streamer.
Ich führe ihn dann ganz langsam in kurzen Zügen (ca. 20 cm) den
Grund entlang oder lasse ihn in leichter Strömung kurz "stehen". Der
Biß ist oft nur ein leichtes Zupfen oder Halten. Auch der Empfehlung
für Hecht-Streamer möchte ich mich anschließen. Gute 10
cm darf er für einen maßigen Fisch schon lang sein. Gute Barsche
haben mit dieser Größe ebenfalls keine Probleme. ( Tipp von
Robert Meyer ).
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Am allerbesten
suchst du dir die aller- allertiefsten stellen aus und greifst genau da
an. später, wenns wärmer wird, eher auf flaches wasser konzentrieren,
besonders in den abendstunden. wann zander genau laichen weiss ich nicht,
aber hier in hh ist der zander geschützt bis 15.5. ... lieber nochmal
schlau machen. ich würds an den aller-allertiefsten stellen probieren
mit grossen (tuben)fliegen, so schwartz/silber oder grün/gelb/silber
... in "fliegenfischen" war glaubich letztes jahr in der ausgabe september/oktober
zanderfischen mit fliege beschrieben, auch die fliegen. schnur je nach
feind und geländelage: wenns da viel zeug am boden gibt, eher ne spezielle
sinktip mit LANGER sinkernder spitze (s gibt da modelle mit bis zu 9 meter
sinkteil, zb. fenwick steelhead), wenns da keine hängergefahr gibt,
n sinkenden schusskopf. vielleicht bindest du dir dann dafür leicht
auftreibende fliegen ... so in der art monster-booby-fly? also: im frühjahr
runter auf den boden, im sommer höher und abends halbflach.
michael peeck.
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Zeitschriften:
"Fliegenfischer"
oder "Der Fliegenfischer" - welche ist die "Bessere"?: Ich
kann keines dieser beiden Blätter empfehlen. Ich hatte beide abonniert
und war von beiden enttäuscht. Sie sind beide gleich schlecht. So
werden als Gewässertips fast immer nur Hotelgewässer oder teuere
Privatgewässer vorgestellt. So besteht die Lachsfischerei in Norwegen
für "Flifi" anscheinend nur aus der Privatstrecke von Manfred Raguse.
Über andere Gewässer liest man selten was. Die Zeitschrift "Der
Flifi" ist da nicht viel besser. Vor allem muß man sich daran gewöhnen,
dass die Zeitschrift mit mehrwöchigen Verspätungen erscheint.
Den Vogel haben sie aber vor kurzem abgeschossen: Ich habe der Redaktion
einen Leserbrief geschrieben. Da ich nicht sofort mit harter Kritik anfangen
wollte, habe ich sie über einen Bericht über den Västerdalälven
(Schweden), den ich schon befischt habe, gelobt. Anschließend mußte
ich mich über einen Bericht über Lachsfischen in Island auslassen
in dem u.a. auf einem Foto zwei häßliche Regenbogenforellen
als Lachse verkauft wurden. Ich erhielt von der Redaktion nie eine mail
o.ä. über meinen Brief. Um so erstaunter war ich dann, als ich
meinen Leserbrief in der Zeitschrift fand. Es wurde nur die positive Kritik
abgedruckt und die h[BAD]e Kritik wurde weggelassen. Das ist meiner Meinung
nach unterstes Niveau und zeugt davon welch Geistes Kind die Leute von
der Redaktion sind. Wenn Leute wie Theo Simons die Redaktion in Schutz
nehmen, dann kann ich das absolut nicht verstehen. Jedenfalls habe ich
jetzt als alter Skandinavienfahrer die schwedische Zeitschrift "flugfiske
i norden" abonniert. Die ist meiner Meinung nach eine der besten der Welt
und die deutschen Fliegenfischerzeitschriften könnten von ihr sehr
viel lernen. Tipp von Richard Beisig.
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Geduld braucht
Ihr nicht nur beim Probeabo sondern auch beim richtigen Abo. Der Fliegenfischer
hat zwar jede Menge Vorzüge, Pünktlichkeit bei der Auslieferung
gehört aber sicherlich nicht dazu! Aber auch wenn einem nur 5 statt
der bezahlten 6 Hefte in einem Jahr ins Haus flattern, lohnt sich die Warterei
allemal, denn inhaltlich spielt der Fliegenfischer ganz klar in einer besseren
Liga als Fliegen -Bild- Fischen. Tipp von Norbert Zube.
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Ich habe beide
abonniert und ich freue mich nach wie vor, wenn eines dieser Heftchen im
Briefkasten liegt. "Fliegenfischen" finde ich etwas bodenständiger
und weniger abgehoben, manchmal auch etwas oberflächlicher. Den "Fliegenfischer"
kenne ich seit seinem Erscheinen 1975. Die Artikel sind gut recherchiert
und tiefgründig. Manchmal so speziell (Insektenkunde, die verschiedenen
Caddisformen in den Seen Westlapplands) oder so exclusiv (Lachsfischen
in Hau-mich-tot zu unerschwinglichen Preisen), daß ich es etwas abgehoben
finde.<BR>Aber ich würde keinen abbestellen! Tipp von Wolfgang
"dreampike".
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Fliegenfischen
kommt aus einem Grossverlag, der auch Lifestyle-Blätter wie zu Golf-
u. Motorsport herausgibt. Mit Lifestyle hat man den "Stil" eben wahrlich
getroffen - neben grossflächiger Werbung für Landrover und noble
Barbour-Klamotten, prangen sehr schöne Fotos vom Fliegenfischen. Die
Werbung mach ein beachtlicher Teil der Zeitschrift aus und ziel auf ein
kaufkräftiges Publikum - leider streicht dies den elitären Charakter
des Fliegenfisches - welches eigentlich schon lange nicht mehr mit Elite
zu tun hat -heraus. Die Artikel übers Flifi sind nicht schlecht, aber
wie der Kollege sagte wohl oberflächlicher, auch weiss ich nicht inwieweit
die Beiträge evtl. von der Industrie/oder dem Tourismus gesponsert
werden. Der Fliegenfischer ist der Gegenpool aus einem kleinen Verlag,
welcher halt auch über weniger finanzielle Mittel verfügt, demensprechend
die Aufmachung günstiger, die technische Handhabung lockerer. Die
Autoren sind oft hochkarätige Menschen aus der Wissenschaft wie Tierärzte
usw., was aber natürlich auch eine Art Elite sein kann, andererseits
pocht man auf Unabhängigkeit von der Wirtschaft - siehe auch die Gerätetests,
soweit dies eben geht. Ich persönlich lese beide Zeitschriften, habe
sie aber nicht mehr abonniert, da ich mir nur noch das erstehe was mich
interessiert und ichs halt zuerst prüfe, so kaufe ich Einzelhefte.
Von der optischen Aufmachung ist Fliegenfischen ansprechender, vom Inhalt
Fliegenfischer. Tipp von Stefan Grau.
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Auch ich kenne
beide Zeitschriften seit ihrer Erstausgabe und habe beide abonniert. Ich
kann mich den Meinungen von Wolfgang und Stefan voll anschließen.
Dennoch, den "Fliegenfischer" als Bibel zu bezeichnen halte nun doch für
ein wenig übertrieben. Das hört sich so nach Dogma an, der Ausdruck
fundamentalistisch taucht auch irgendwo auf. Ich bin der Überzeugung,
daß das Fliegenfischen in Deutschland ohne "Der Fliegenfischer" nicht
so weit gekommen wäre. Das mit der Unpünktlichkeit würde
ich nicht so ernst sehen. Es sind halt eben nur eine handvoll Leute, die
die gesamte Arbeit erledigen. Wenn dann jemand aus so einem kleinen Team
krank wird, bricht die Produktion eben ein. Das ist ein Umstand, den jeder
Bezieher vom "Fliegenfischer" akzeptieren muß. Du wirst ja auch immer
nur für sechs Hefte löhnen und die kommen dann eben auch mal
in 14 Monaten zusammen. Ist eben so! "Der Fliegenfischer" wäre die
letzte Zeitschrift, die ich abbestellen würde!!! Die Frage, "Gibts
was Besseres?", habe ich für mich mit nein beantwortet. Die Berichte
in "Fliegenfischen" werden wohl in der ganzen Welt zusammengekauft, sorry,
kann mich irren, aber so ist mein Empfinden. Hieran ist mit Sicherheit
nichts Schlechtes, aber wenn ich dann in größeren Abständen
zweimal das gleiche Bild finde, komme ich ins grübeln. In so einem
Riesenverlag ist halt eben der Druck da, auf biegen und brechen ein Heft
zu füllen, wenn der Ausgabetermin näherrückt. Die Konkurrenz
schläft ja auch nicht und wenn man die Nummer eins bei Fliegenfischern
sein will ... Tipp von Theo Simons.
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