Fliegenbinden Special Nr. 03/2018 | Motto Thread Nr. 10
Motto Thread: „Wondervliegen“ von Leon Janssen
Organisation: Christian (The Sharpshooter) | Texte & Bilder: Teilnehmer und Christian
Vorwort: Die meisten unserer Motto-Threads (bisher veröffentliche Themen: "Hopper", "Cased Caddis", „Brutfischchen“, "Spinnen", "Franks Lieblingsfliegen", "Der Minimalist", "Rehhaarfliegen", "Karpfenfliegen" und "Pfauenfedern“) in unserem Fliegenbindeforum sind hervorragend angekommen. Es wurden unzählige unterschiedliche Muster zum jeweiligen Thema ausgestellt, mit Materiallisten und teils detaillierten Bindeanleitungen.
Beim Thema „Wondervliegen“ haben sich leider nicht so viele Binder beteiligt, es sind dennoch interessante Muster und Diskussionen dazu entstanden. Rund 100 Muster werden nachfolgend vorgestellt. Viel Spaß beim Anschauen dieser tollen Fliegen, beim frische Anregungen holen und natürlich beim Nachbinden und Fischen! Eure Fliegenfischer-Forum-Redaktion.
http://www.fliegenfischer-forum.de/buchbe.html
Entgegen der üblichen Gepflogenheit bei den Mottothreads wollen wir hier die Beiträge nicht chronologisch darstellen, sondern das jeweilige Muster mit den dazu gehörigen Ideen, Nachbauten, Diskussionen und Inspirationen.

Ausgangspunkt war das neu erschienene Buch von Leon Janssen mit dem verwegenen Titel
Fliegenfischen – Das Standardwerk zur Insektenkunde, Bindeanleitungen und taktischem
Vorgehen“.
Nach längeren, z.T. recht kontroversen Diskussionen hat Christian dann zu
diesem Mottothread aufgerufen: zu den Fliegen von Leon Janssen - also nicht "Lebenswerk" - sondern seine Fliegen (aus dem obigen Buch) - aber eher in Richtung Inspiration,
Interpretation und ein Jeglicher zeigt seine Werke, die daraus entstanden sind - mal ganz nah am Original - mal verändert, neu interpretiert – oder nur davon angeregt, sich z.B. mit der
Grey Flag“ zu befassen.

Petri!
Christian
***

Ich habe mich mal an der Grey Flag in Anlehnung an das Muster von Leon Janssen aus seinem Buch "Fliegenfischen" versucht.

Gruß
Michel
,,,,,,,,,,,,

Guten Morgen Binder!
@Mikeee: Sehr anmutige Grey-Flag. Ich finde aber, dass der CDC-Flügel so eingebunden zu schlabbrig ist und auch nicht lange durchhält. Diese Bindeweise funzt am ehesten noch mit superdichten Swiss-Federn. MP bindet für seine CDC- Sedge-Flügel 4 CDC-Federn ein (insgesamt sind es 7!), aber auf andere Art und Weise. Und privat fischt er heimlich am
liebsten die Rehhaar-Version. LG, K Laus
***
Gude,
Klaus und Michael, der Leon schreibt, das er das CDC für die Flügeln nimmt, weil es sehr gut die diffusen Flügel imitiert, das leuchtet mir auch ein. Ich habe die Muster bis jetzt noch nicht getestet, werde es aber bald tun und entsprechend berichten.
Lutz, ich habe einen Blue Dun Dry Balg von Keough genommen. Mit den Farben musst du gucken, Blue Dun ist nicht immer Blue Dun, habe ich festgestellt. ;-)
Ich verwende hier zwei Federn, für den Körper habe ich eine größere Feder vom Balg genommen, da die Hecheln eh gestutzt werden, dafür sind mir die feinen Federn zu schade. Die vordere Hechel ist dann eine feine Dry Hechel. Die Fühler sind aus Murmeltier. Gruß, Michel
***
Hallo Jungs!
@Mike: Passt schon. Deine ist jedenfalls schöner als das Original. Obwohl ich die Muster von Leon Jansen gerne ansehe, nachbinden würde ich eher nicht so viel. Aber inspierieren tun sie mich durchaus. Binden würde ich das Muster eher als Bubble-Sedge oder als CDC & Elk mit etwas hellerem Rehhaar. Hält einfach viel länger durch. 
@Lutz: Mit den Grautönen gehts mir ähnlich wie dir. Lange Zeit glaubte ich, es gäbe nur "blue dun" aber das ist Quatsch. Allein die Whiting-Linie umfasst mindestens 21 verschiedene Dun-Töne, unterteilt in 3 gröbere Schattierungen: Blue Dun, Grey Dun und Brown Dun. Bei Metz und Keough soweit ich das weis, gibts Light blue dun, Medium Dlue Dun und Dark blue dun. Und dann gibts noch die Duns von Harry Darbee, eine alte Linie, die nur aus Duns besteht. Keough, Metz und Darbee werden heute alle von Dr. Whiting gemanagt. Die alten Zuchtlinien hat er erhalten. Für die Subimagos sind meiner Meinung nach die etwas dunkleren Duntöne besser geeignet (Medium/Dark). Für die Grey-Flag würde ich auch eher eine Medium verwenden. LG K Laus
***
... aus der Hüfte geschossenes Handypick von zweitklassigen fehlerhaften Grey-Flag (oder wie diese Dinger heißen) ... LG K laus
***
Du hattest ja neulich die "Grey Flag" als Muster einer graufarbenen Hydropsyche. Sie sollte jetzt bald schlüpfen und ist ein extrem wichtiges Muster bis in den späten Herbst hinein. An meinem Hausgewässer kommt sie leider nicht mehr vor, deshalb habe ich sie die letzten Jahre aus den Augen verloren und ihr keine weitere Beachtung geschenkt. Doch dann fischten wir, es ist schon 2-3 Jahre her einmal ein paar Tage an der Sava in Slowenien. Es war schon spät im Jahr, Anfang Oktober.
Die ersten Tage waren schrecklich zäh. Ich fing fast nix. Es schlüpfte alles und Nichts. Kleine Gelbe, Oliv-Farbene, Steinfliegen und dazu jede Menge Terrestrials in Form von roten und schwarzen Ameisen und irgendwelchen Käfern. Die Fische stiegen zwar, aber keine Ahnung wonach. Bis mir klar wurde, dass sie hinter diesen
komischen grauen Flatterflusen, die mitten im Fluss schlüpften, her waren. Am Abend des dritten Tages habe ich mir dann , während meine Fischerspezln sich wieder bleischwere Brutfischimitate banden, eine ganze Box voller mittelgroßer grauer Köcherfliegen gebunden, teils als Rehhaar (CDC&Elk) und teils als CDC-Bubble-Sedge. Damit ging ich dann fischen am nächsten Tag. Und das war dann wirklich der Hammer. Ich mußte danach zur Krankengymnastik. :-)
Man kan diese mittelgroße Köcherfliege natürlich auf viele verschiedene Arten nachahmen. Wenn es CDC sein soll, ist die Bubblesedge eine super Sache, denn sie ist super haltbar, fängig und auch für Brillenträger nicht zu übersehen. Ein Tropfen CDC-Öl macht sie zum "Dauerbrenner". Ich binde sie immer als Doppelflügler, also nicht nur mit dem Faltflügel von hinten, sondern noch ein weiteres Flügelpaar konventionell oder nur als Fibern eingebunden.
Sie ist, wie schon erwähnt, mittelgroß. Eher #14 als #12. Wenn es aber 12 sein soll, dann sollte der Flügel im Hakenbogen enden. Bei #14 kann er schon etwas überstehen, #16 darf das durchaus 1/3 sein. LG K Laus
***
Ich hatte die Grey Flag ja schon mal - bei der Buchvorstellung - gepostet - allerdings sehr ans Original angelehnt. Jetzt hat mich die Bubble- Version von K laus sofort total angesprochen .... und dann hab ich sie mit der "Originl-Bauweise" des Körpers kombiniert...
Die Idee, einen breiten, aber transparenten und schön schwimmenden Körper mit der beschnittenen Hechel zu machen, finde ich bestechend. Gepaart mit dem Bubble - könnte sie fast noch schwimmfähiger sein.
Cheers Christian. 
(Das Grau erscheint hier auf dem Blitz-Bild etwas zu hell.)
***
Christian, die schauen klasse aus. Sehr insektisch. Als sparsamer Schwoab dreht es mir natürlich den Magen um, wenn man von mir verlangt, eine teure Whiting- Hechel für sowas zu
verschneiden. Aber ich sehe, das es sich lohnt. Light grey passt prima. Kannte ich gar nicht, den Farbton. Wir könnten Sie Grey Flag Bubble sedge (improved) nennen.
LG K Laus ***
... also die Grey Flag lässt mich irgendwie nicht los, ich habe mal eine Variante mit ext. Body
gebunden.

Gruß
Michel

***

La Peute (var.) von Henri Bresson:
Faden: Venus 10/0 braun
Ribbing: mit dunkelbraunem Bindfaden verdrillte Fasanenfibern
Körper: grünes Wolldubbing
Hechel: Hen Mallard Flank
Optional: schwarzes Dubbing für den Kopf, außerdem kann die Hechel auf knapp hinter
Hakenlänge einfach abgetrennt werden.
TL, Norbert
***
Hallo Norbert, habe eine Frage zur La Peute. Im Buch sah es so aus, als wäre die Mallard Feder um den Kopf gehechelt wie bei einer Nassen. Bei dir sieht es wie eine Schwinge aus. Wie mache ich es richtig? Gruß Lutz
***
Hallo Lutz, das Problem hatte ich natürlich auch. Ich habe die Feder mit der Spitze eingebunden (wie bei Nassfliegen/Partidge wohl auch üblich) und hatte erst einmal ein großes Durcheinander.
Wenn man nach dem Umwickeln (Fibern immer schön nach hinten streichen...), dann aber die Fasern nach hinten und nach oben streicht und den Stamm mehrmals am Haken überwindet, kann man die Fibern ganz gut auf der Oberseite fixieren. Die 2-3 "errant" Fibern erledigte dann meine Dr. Slick... 
TL, Norbert
***

Hallo Lutz,
"La Peute" fische ich auch gerne.

- siehe dazu (hier
- die Fiebern kann man stutzen oder man verwendet entsprechende mit "richtiger" Länge 
- eigentlich ein ganz altes häufiges französisches Muster nach Henri Bresson (nix was LJ entwickelt hat).
Petri!
Christian

... siehe auch z.B. (hier), (hier) und (hier)
« l’encyclopédie Mouche de Peche »

***

Hallo Buben, schöne Peute, Norbert. ... Christian, wenn ich deinem Link "viewtopic..... folge, könnte ich in
Erinnerungen schwelgen. Ist auch schon wieder 3 Jahre her, mein erster Besuch am AIN. Deine Peute ist die Einzige, die mir jemals richtig gefallen hat. Man könnte sie eher "La Belle" nennen. Meine sind so abscheulich häßlich, da passt der Name. Aber wie dem auch sei, meiner bescheidenen Meinung nach ist das Muster eher was für die Kreideflüsse. Wir haben ja nicht so viel Gelb im Wasser. (Ja ich weiß, die yellow S. und die ungenießbare Sulphur usw.). Aber bei denen ist irgendwie alles Gelb oder wenigstens gelblich, auch die braunen Steinfliegen und die Mayfliegen sind so gelb, dass man eine Sonnebrille aufsetzen möchte, nicht solche Schlammmonster wie an der Wiesent. LG K Laus
***
Vielen Dank K laus ...  für die Anderen, die die "alte" story von Henri Bresson nicht kennen (können): "La Peute" ist
ein Dialektausdruck im französischen Jura (eben von den Ain) und bedeutet "Die Häßliche" (oder so ähnlich, "Die Gerupfte", Zausel, irgendwas in der Richtung ;-) - also von wegen "La Belle" (Die Schöne) ... so verschieden sind die Sichtweisen :-) LG Christian
***
Hallo Leute, 
eine Heptagenia-Nymphe (var.):
Faden: Venus 10/0 grün
Schwänzchen: drei Fasanenfibern
Unterkörper: Kupferdraht oder Bleidraht (habe ich verwendet)
Ribbing: Fine gold
Körper: goldbraunes Wolldubbing
Füße: Partridge, Spitze V-förmig weggeschnitten
TL, Norbert
***
Hallo Norbert,
freue mich besonders über die Beschreibung der Heptagenia Nymphe. Das war mir im Buch
etwas "dünn“ .... Gruß Lutz
***
Hallo und schönes WE.
Hab mir ein paar Halo- Köcherfliegen-Larven ala LJ getüdelt. Sozusagen der Gegenentwurf zu den Semirealos. Unterbau aus adh Leadfoil, Seehundwolle, Heares Dubb und Goldtinsel,
Haken wirklich sehr groß.
Noch einmal die Larve, aber bessere Fotos. Ich weiß, sie ist sündwüst, aber sie "lebt". Das Allerbeste an ihr ist aber, das jeder Anfänger so etwas fertig bringt. Und sie fängt erstklassig.
Man kann auch kleinere Größen binden...

Das fusselige Aussehen verleiht den Nymphen das nötige Leben und weckt den Fressreflex beim Fisch. Aber es gibt auch Gegenbeispiele. Extrem unfusselig aber trotzdem höllisch
fängig sind z.B. Perdigones. Da könnte es aber die Farbe sein, die den "Killerinstinkt" auslöst. Die haben ja fast immer einen "Hotspot" in Rot o.ä. eingebunden. Aber wir Puristen wollen ja
nicht an die niederen TötungsInstinkte unserer potentiellen Opfer appellieren, sodern deren insektische Nahrung imitieren :-)

Die Seals-Box habe ich auch und kann sie bedenkenlos weiterempfehlen. Man kann die Farben aber in der Bucht auch einzeln kaufen mit geringen Transportkosten. CDC ist zumindest laut MP auch transluszierend. Für seine Federn mag ich das glauben, bei anderen Herstellern teilweise eher nicht, so stark wie die gefärbt sind kommt da kein Licht mehr durch. Ich habe mir deswegen auch angewöhnt den Flügel aus CDC bei einigen Mustern mit nur einer CDC-Feder herzustellen (wie LJ ), statt zwei, sieht zwar eher sparsam aus, ist aber deutlich lichtdurchlässiger. Und die Flügel der Upwings sind ja eigentlich immer durchscheinend. Unsere B. fuscatus z.B. ist ein Paradebeispiel für Transluszenz, zumindest als Subimago.
Moosgummi ist meiner Meinung nach z.B. null insektisch weil einfach kein Licht durchfällt oder wenigstens reflektiert wird. Ohne aufreizende Rippung würden das die Fische vermutlich nicht anrühren. Blubberblubber. LG K Laus
***
Eine „Loopwing Phrygane
 
 

Petri!
Christian
***

Hier eine Hydropsyche Guttata (weiblich, da mit Eiballen) frei nach Leon:

Deutscher Name? Nun. Köcherfliege in jedem Falle. Danach weiß ich nicht weiter, weil mein Reisinger/Bauerfeind gerade nicht zur Hand ist und das Internet nicht weiterhilft.

TL, Norbert
***

... und noch eine Köcherfliege: Die Grannom
 
 

Petri!
Christian
***


N'Abend,

... da gibt's so schwarze Caddis Flies - im Frühsommer und später - sind z.T. fast winzig - fischt Ihr die???

Hier mal ein Versuch in # 14 bis 18 - Strauß, Pfau, Cdc, schwarzes Rehhaar, Hahnenhechel 
***

Hallo zusammen,

zum Thema Black Sedge kann ich auch etwas beisteuern..... 

Hakengröße #18

LG Michael
***

Hallo, hier die Trockenversion der Leonischen March Brown.

Haken: #12 Partridge trocken
Faden: Veevus 10/0 brown
Tail: Coq de Leon
Körper: grüne Wolle
Ribbing: gold, SM
Hechel: braune Hahnenhechel, auf der Unterseite V-förmig beschnitten
Flügel: Fibern der ägyptische Gans, gerollt, ziemlich zu Beginn nach vorne eingebunden

TL, Norbert
***

Guten Morgen,
ich steuere noch eine "kleine grüne Fliege" bei. Gemeint ist die "Iron Blue Dun", bzw. Baetis niger und muticus. Sollte jetzt eigentlich überall zu sehen sein. Sieht der BWO recht ähnlich aber (noch) kleiner und rauchfarbene Flügel. Das Foto ist leider etwas überhellt.

Haken Akita 503 #16 ca. 0,5cm (einmal kurz)
Faden Unit olive 8/0
Körper. Flyrite olivegrün
Flügel: Stockentenbrustfeder natur
Hechel: medium dun, besser ist dark dun
Schwanzfibern: Coq de Leon light Pardo

Ach ja: die Hechel sollte unten v- örmig ausgeschnitten werden, also etwa zwischen 135 und
225 Grad . Die Fliege liegt dann nicht zu hoch im Wasser und hinterläßt den für Eintagsfliegen typischen...  LG Klaus
***

Dazu passt doch die „Nobody“ ganz gut ...
.... ach, 2 einfache „Nobodies“ mit Loopwing hätt ich noch ...
 
 
 
 

Petri!
Christian

***

Servus,
ich hab mich mal mit den Weissdornfliegen etwas beschäftigt. Schöne solche gibt's im Swap-Special 82 aber LJ macht sehr einfache - wie so oft eher "häßliche" - was aber gut zur ersoffenen Hawthorne passt. Und er greift die Idee des beschnittenen Hechelkörpers auf - die finde ich in diesem Zusammenhang auch bestechend.
Alles in # 12, einmal mit 2 Hechelspitzen als Flügel, sonst Antron, teils mit geknoteten Beinchen zusätzlich

Petri! Christian

***

Je später der Abend......

Bibio marci Hagedornfliege

OOOps werdet Ihr sagen, was soll das Ende Mai? Hätte ich auch gedacht. Aber in alpiner Höhe, dort wo weite Flächen vom Schwall/Schwund- Betrieb mal trocken liegen und sodann
wieder überflutet werden scheint Bibio M. derart gute Bedingungen vorzufinden, dass die
Schlüpfe bis in den Frühsommer andauern. Und dort wo sie herumflattern dreht sich, was die
Fischerei angeht, alles nur um diesen schwarzen Besen.

Kaum böet der Wind auf und bläst die
schwarze Uferfliege über das Wasser, flippt BF und Co. völlig aus.
Noch nie vorher habe ich 50er Trottas ihren adipösen Körper einen halben Meter über dem Wasser gesehen, gierig wild schnappend nach den fetten schwarzen Hagedorns. 

Eine Bibio shaped by Leon J. sowie als Kontrast ein Nachbau einer MP-Variante.

LG K Laus
***

Servus, „Warum man ein Gruppenmuster für Baetiden Auskriecher, als Yellow Sally bezeichnen muss, wenn der Name bereits für eine geläufige Imitation einer kleinen gelblichen Steinfliegen herhält, entzieht sich ebenfalls meiner Logik. Zumal der Autor diesen Bezug auch anführt.“ 

schreibt Tankred Rinder - und da muß ich ihm recht geben.

Deshalb mal ein Yellow Sally-Muster, das tatsächlich die Isoperla imitiert (gesehen so ähnlich HIER)

Petri!
Christian
***

Hallo Mitspieler,
von mir auch noch eine Yellow S

Schon schlimm, dass wir für viele wichtige Fliegen, die bei uns seit ewigen Zeiten zum FF verwendet werden, keine gebräuchlichen deutsche Namen haben. So kommts dann eben zur "kleinen grünen Fliege" und noch schlimmer. Mein
Vorschlag für die Isoperla spp. wäre dann "kleine gelbe Steinfliege" oder "Gelber Blitz".
LG Klaus
***

Es gibt für dieses Insekt einen deutschen Namen: Gelb Grüner Uferbold.
Gruss Alex
***

Nochmals etwas zum grün-gelben Uferbold: Das Muster des Autors ist meiner Meinung nach an derber Schlichtheit kaum zu übertreffen. "Facon paysanne" würde Shooter zurecht
sagen. Beim Studium des dazugehörigen Textes wird aber nachvollziehbar erklärt, warum dieser Flügel derart spärlich bis unansehnlich gebunden sein sollte. Tatsächlich sind die Flügel der Y.S. eigentlich, je nach Einfallswinkel der Sonne, mehr oder weniger transparent.
Deshalb lichtgrau und sparsam.
Für mich wäre ja so ein Muster aus 2 gestrippten CDC-Federn und einer Entenbrustfeder vom
Ästhetischen her schöner ... 

... und es sieht auch von unten betrachtet attraktiv aus, aber wenn man es (von unten) gegen das
Licht hät, sind die dichten Flügel lichtbrechend.

Besser wäre es, auf den Entenflügel zu verzichten...
... und nur 2 gestrippte CDC-Federn einzubinden.

Immer noch zu dicht??
Dann machen wir es wie LJ und ziehen nur eine CDC-Feder durch und fertig. 
Jetzt ist der Flügel auch von unten gegen das Licht betrachtet lichtdurchlässig.

Wie sagte schon der unvergessene Aime Devaux?? Es gibt Fliegen, die fangen Fischer und es gibt welche, die fangen Fische.

LG K Laus (habe fertig mit dem Uferbold)

Servus, schon mal vorab ein Bild mit Variationen - inspiriert von Hans Weilenmanns "Yello Sally" ...
 

Short Shank J:son # 16, Schneeschuh-Hase, etwas CDC olive, weißes Kalb und Gütermann Seide ...

... jetzt zwei Sallies mal genauer ... ;-)
Petri!
Christian

***

Hallo Christian, tolle, lebendige Yellow Sallys. Oppulent gebunden. Die werden ihre Fische fangen, kein Zweifel.
Ganz im Gegenteil dazu die Meinen. 

Nouveau montage sauvage. Ganz nach Leon Jansen.

TMC 100#16, Seals yellow, ein Hauch von CDC-Flügel, 0,5 Silbertinsel, 2 Umdrehungen einer braunen Hechel. Faden uni 8/0 blassgelb.

(leider etwas unscharf)
K Laus
***

Noch mal zwei einfache „Sallies

lG Christian
***

Und weiter im Text ...da kommt dann die "Black Gnat" - oder besser: die "Reed Smuts" die noch kleiner sind als die BlackG nats und nur aus etwas Schaumstoff und CDC bestehen...

Da paßt es ganz gut, dass in der neuen Ff&Ft (Juni 2017) ein Artikel von Neill Patterson über
eben diese Reed Smuts erschienen ist. DIE sind dann so häßlich, wie man es eigentlich von LJ gewöhnt ist - N.P. beruft sich in dem Artikel auf JW Dunne und sein Buch "Fly Fishing: Some New Arts & Mysteries" von ca. 1913 ...
... und bindet die Fliege nur auf den halben (naja, sagen wir: Zweidrittel) Haken. Faden, wenig graues und schwarzes Dubbing, 2 beschnittene
Fasanenstoß-Fiebern, Partridge dry C Flashpoint # 18 ... - 

wird leicht versunken gefischt (dabei beruft er sich dann vor allem auf die Beobachtungen von JR Harris "Angler's
Entomology", 1952) ...

Petri!
Christian
***

Servus, da ja jetzt langsam die Maifliegen kommen - mal eine Jabba Dun Variante nach LJ ... 

# 10, etwas mehr Grüntöne drin, Schwänzchen etwas kürzer (Dun!), Körper tatsächlich eine
Mischung aus gelb und hellgrünem Kaninchen - ... 
... bin gespannt, ob sich das nicht zu heftig
vollsaugt (oder fetten?), sowie 2 CDC-Federn, einmal auch etwas Partridge, Hechel Badger, unten beschnitten bzw versengt 

Petri!
Christian

***

Meine Antwort auf die Jabba ist eine Jabba (var.). Hier noch ohne V-förmig eingeschnittene Hechel, was Leon sehr wichtig zu sein scheint. Er möchte wohl den Abdruck etwas näher am sechsfüßigen Original halten. Im Buch möchte er einen #10-Haken sehen. Das hier ist ein 14er. Lenne-Fliegen sind im Moment noch sehr klein... 
TL, Norbert
***
Eine hab’ ich noch ...

Jabba Variante (nah am Original)
 

Petri!
Christian

***

Servus, und weiter geht's mit den Maifliegen à la Leon Janssen ...

die "Bajja"

(in #10)

.... und dann das Spent-Muster, das LJ völlig unverständlich "Panama" nennt (selbst wenn die Ausgangsfliege mal die "Panama" gewesen ist, so ist dieses Muster wirklich was völlig anderes und den Namen find ich dann unangebracht - siehe z.B.: (HIER)
... es ist halt ein einfaches Spent-Muster - nicht mehr & nicht weniger (in #8 lang und #10 kurz)

... und beim nächsten Versuch bekommt sie einen schönen Flügelköcher

Petri!
Christian

***

Unverdrossen mach' ich hier weiter ...

Nochmal die Spents - diesmal eher wie bei K laus mit CDC und durchgewickelter Hechel
(allerdings einer sehr feinen ca. # 16 - 18), dann Flügelteiler Foam, Schwanz & Rippung mit rotgefärbtem Fasanenstoß, Abdomen Sealsfur & Antron gemixt - Haken # 10 ...

Petri!
Christian

***

Im Moment geh ich meistens noch am Abend eine Stunde zum Fischen, recht erfolgreich bin ich da mit Spents... Hab mir in letzter Zeit mal etwas mehr Gedanken über Spinner gemacht und finde vor allem die Bindeweise der Flügel ideal. Inspiriert hat mich ein Foto von einem Spinner in einer älteren Zeitschrift, tatsächlich hab ich das Buch von LJ erst durchgeblättert. Ich dachte nur, weil LJ seine Spents vermutlich in ähnlicher Weise bindet.
Er macht eine normale Hechel mit längerer Feder und bindet dann die Hecheln mit 8-er Windungen zusammen, so dass oben und unten nix mehr ist: also ein Spent. „Und Dein Muster scheint in ähnlicher Technik gemacht? (Chr)“ ... Genau so binde ich die. Leider hab ich wirklich im Moment nicht die Zeit um mich mit dem Kapitel im Buch zu befassen. Was ich jetzt schon sagen kann, daß Ding schwimmt wirklich Top! Euer Mindelpeter
***
Guten Morgen,
angeregt vom Peter habe ich mich auch einmal mit Spent's befasst und unterschiedliche
Flügelmaterialien probiert.
.... mit Wally Wings
 ..... mit Hechel
..... mit Rehhaar
..... mit Aero Dry Wing
.... die mit Hechel- und Rehhaarflügel schwimmen am besten.

Gruß und schönen Sonntag noch
Mike

***

Hallöle aus dem Schabenland! Dafür gibts einen Rotspinner. Hat mir schon so manchen Abend gerettet. Dabei habe ich mich aber nicht allzu genau an das Vorbild gehalten, aber es hat mich "inspiriert".

#14, Pardofibern als Schwänzchen, Superfinedubbing "rusty red", Hechel light ginger, 4CDC Fibern, gespalten und flach gelegt
LG K Laus
***

... So einen Spent sollte man ja auch sehen können, sonst ist es nur der halbe Spaß. Die Hechel gibt Stabilität und man sieht die Fliege besser. Aber der beste Rotspinner ist für mich die rote Devaux. Die von LJ ist auf das minimalste reduziert. Das hat schon auch was. Nur der Schlüsselreiz wird bedient. Sonst nichts.

Ich war ja über das lange WE beim Fischen an einem alpinen Fluss (Reisebericht folgt irgendwann  und es
war eigentlich immmer das gleiche: Gegen ca. 17:00, wenn die Stecke schattig wurde, endete
der Eintagsfliegenschlupf, der aus einigen verschiedenen Arten bestand. Und damit auch das Steigen der Bachforellen. Denn einen Abendsprung im eigentlichen Sinn gab es nicht. Dann kommt die große Zeit dieser Muster. Am liebsten als Rotspinner...
Für mich, das habe ich
schon einmal gepostet, gibts nix besseres als eine rote Devaux. Am liebsten mit Hecheln aus light dun, weil die Sichtigkeit dann mit abnehmendem Licht nachlässt. Das kann dann nochmal richtig aufregend werden. Können auch ruhig größer sein, wenns auf die Dunkelheit zugeht sind die Forellen oft nicht mehr soooooo wählerisch.

LG K Laus
***
Salute Hombresi,
ein "Rotspinner" ganz nach L.Janssen (Foto unten). Vielleicht etwas verhübscht.
#12, Seehundwolle rot, Silbertinsel, Mayflytails, Hechel light dun, Faden hellbraun. Hoffe er findet eure Gnade.

Das Original ist mit Seal gebunden, also Seehund. Laut Verfasser liegt der Grund im "Halo"- Effekt des Seals, also in einer Art Licht- Schimmer- Durchlässigkeit. Wenn man die Rotspinner
im abendlichen Licht schwirren sieht, kann man diesen fast überirdischen Rotschimmer gut
beobachten. Nimmt man sie aus dem Licht in die Hand ist er nur noch leicht rötlich.
Zum Eindubben ist es etwas anstrengend weil wiedersätzlich. Und zuviel darf man auch nicht um den Faden spinnen, sonst verleirt sich der Halo-Effekt?
LG Klaus
***
Eine Rotspinner- Variante

LG Christian

***

Hallöle,
auf der Suche nach dem Halo. Noch ein "Sherry-Spinner" aus Seehund.

#16, Seals fur orange, Hechel silver badger (damit erhält man einen dunklen Thorax).
Schwanzfäden Hechelfibern light dun, Faden braun.

LG Klaus

***

Hier meine Variante des Sherry Spinners. Ist laut Buch ja von der Forelle nicht zu
unterscheiden vom Pale Evening Dun (Procleon bifidum), die auch durch eine Yellow Sally der richtigen Größe (16 - 22) ersetzt werden könnte.

Haken: Daiichi 1682 Trocken #16
Faden: 6/0 olive
Schwänzchen: 5-6 Fibern einer grau/dun-Feder
Körper: Orange Seals Fur
Hechel: weiße Hahnenhechel in der richtigen Größe
Die Hechel wird von Leon zuerst und nach vorne gerichtet eingebunden, dann Schwanzfibern,
Körper dubben und gut einkürzen, Hechel legen, mit dem Bindfaden durchgehen.

Ich persönlich mag die kleinen Metallröhrchen, mit denen man bei kleinen Fliegen die Kopfknoten so hinbekommt, dass gleichzeitig die Fibern nach hinten gestreift werden. TL, Norbert
***

Einen Sherry-Spinner hab ich auch noch versucht:

LG Christian

***

Servus,
eine Handvoll BWO frei nach LJ. 

Gehen fix zum Binden und sehen eigentlich gar nicht so übel aus, wenn man sich ein wenig Mühe damit gibt. Das muss man dem Leon, der hier
sicherlich hin und wieder heimlich mit liest auch mal sagen. Idee gut, Ausführung
mangelhaft.

TMC 100 #16
Schwänzchen: Hakle Dun
Abdomen: einige mitKaninchen-Dubbing, sodann einige in CDC MP dirtyyellow (was mir
besser gefällt und auch mehr halo ist) sowie CDC Rouge (MP)
Thorax/Beinchen: Hakle dun
Flügel: Swiss Olive blue dun.

K Laus
***

Servus,
heute haben mich einige Blue-Winged Olives (BWO) besucht, allerdings waren sie nicht mehr "blue-winged" (also keine Duns/ Subimagos), sondern ausgewachsen und - zumindest die Weibchen - firmieren dann unter dem Namen "Sherry Spinner" Serratella ignita (manchmal auch noch unter Ephemerella ignita)
Der "Sherry Spinner" (female)
... und das Männchen dazu ...
... wobei ...
wenn ich so in mein "Archiv" schaue ... hab ich vor ein paar Tagen auch die BWO's
fotogradifiziert ;-)
... und nur, damit Ihr Euch nicht zuviele Hoffnungen macht, oder das Kopfkino nichts ist, wie es scheint! ;-)
Petri!
Christian

***
 

Abend Jungs.
Serratella ignita - allein wenn man es ausspricht..... Kein Wunder dass ihr poetisch werdet.......
Christian, wieder einmal danke für diese irren Fotos. Das inspiriert mich immer sehr. Da konnte ich gar nicht andes, als noch schnell vor dem herannahenden Gewitter was zu binden. Natürlich nur von Menschenhand geschaffen und auf die Schnelle und kein Vergleich zur
göttlichen Schöpfung :-)
Aber jedenfalls nach dem Gusto von Herrn Jansen.
Das Subimago entspricht dem Aufbau
nach seinen Vorstellungen einer "kleinen Fliege" :-)
ca#16 bis 17.

Ach ja: Ich habe den geheimnisvollen Halo entdeckt. Wenn die Seehundwolle nass ist,
erscheint der Körper "semitransparent". Man sieht den Hakenschenkel durchscheinen, wie die
Eingeweide. Das ist schon sehr sehr lebensecht.

LG K Laus
***

Abend allerseits,
hier nochmals "Wonderfliegen" in Form einer Steinfliege. Obwohl ich hier unlängst von der
"Augsburg-Connection weggebissen" wurde, lasse ich mich nicht entmutigen. Heute
deshalb vorsichtshalber mal ganz ohne Hand.

TMC 100 #8; Seal black, Silbertinsel, Floss black (5fach) Hechel.

Aber jetzt verabschiede ich mich dann mal in die verdienten Sommerferien. Bis bald im Herbst.
K Laus

Zur Flügellänge: Ein TMC 100 #8 ist ca 1,85cm lang und man tut sich schwer, geeignete CDC-Federn mit so langen Fiebern zu finden (Die Fiberlänge determiniert bei dieser "versperrten" Flügelbindetechnik ja die Flügellänge).

Vielleicht eine Swiss XL. Aber die
Färbung solte auch so sein, dass der Flügel, wie bei der Leibhaftigen auch, lichtdurchlässig
ist. Da sind die Swiss-CDC eigentlich nicht so gut geeignet, die MPs aber was die Fiebern betrifft zu kurz.

LG K Laus
***


Eine kleine Variation zum Thema Baetis Emerger - frei nach Leon Jansen.
Das Ergebnis des letzten Sonntags...

LG
Lutz
***
 
 
 
 



Viel Spaß beim Nachbinden! Euer Christian

Anmerkung der Redaktion:
a) Das Buch „FliegenFischen“ von Leon Janssen wurde bei den Buchbesprechungen im Fliegenfischer-Foum im November 2016 vorgestellt (siehe Eingangs/Oben).
b) Lieber Leser, wenn Du beim (Nach-)Binden dieser Fliegenmuster Fragen hast oder detaillierte Bindeanleitungen benötigst, bitte frage einfach den betreffenden Binder im Board (Link siehe unten) - hier wird Dir sofort geholfen - oder schick Deine Frage einfach an die Redaktion - wir leiten es gerne weiter. Das gilt für alle Motto-Threads! Außerdem freuen sich die Fliegenbinder dort über jeden Neuzugang, der Lust hat, mitzumachen!
***

***
Weiterführender Link zum Thema: (im FF-Board / Hier Klicken)
***



Ein Beitrag für fliegenfischer-forum.de - Mai 2017 bis März 2018. Organisation und Fotos (z.T.): Christian (The Sharpshooter), Weitere Fotos und Texte: Teilnehmer, Bearbeitung und Zusammenstellung dieses Beitrages: Michael Müller. Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Beitrag ist verboten.
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